Reisebericht, mit dem Motorrad in Ligurien Tag 2

TAG 2
Wir haben Glück und auch der heutige Tag begrüßt uns mit blauen Himmel und Sonnenschein. Bei
einer Tasse leckerem Milchkaffe beratschlagen wir was wir weiter machen. Die Wahl ist zwischen
einem größeren Abstecher durch die Französischen Berge wieder hierher zurück, oder der Maria-Stuart-Kammstraße.
Wir entscheiden uns für die letztere, da sie uns auch wieder weiter nach Norden führt wo auch noch Susa und die
Assietta-Kammstraße auf uns wartet. Für uns heißt dass erst mal wieder die Mopeds im Bus verstauen und weiter fahren.
So ist es Mittag bis wir im Val di Maria unsere Mopeds wieder aus dem Bus holen und uns Abfahrt
bereit machen. Mein Oberschenkel ist immer noch Angeschlagen, und ich Humple mehr als das ich
laufe, aber kaum auf den Twin ist das vergessen. Die Straße schlängelt sich immer tiefer in das Tal,
wird immer schmäler, windet sich am Ende eines Talkessels nach oben zu einer Alm.
Hier stehen auch noch etliche Autos. Doch von da ab hört der Teer auf und der kleine Schotterweg
geht aufwärts weiter, zieht sich in einer weiten Schleife am Rande eines großen Kessels nach oben.
Immer wieder bleiben wir stehen und genießen die grandiose Aussicht auf die Hochalpine Bergwelt
um uns herum.
Leider ziehen sich heute die Wolken immer weiter zusammen, was die Kulisse aber ehr noch
unterstreicht und einen sich ziemlich klein vorkommen lässt.
Da Fini noch von gestern ziemlich geschafft ist, geht es nun langsamer weiter.
Sie Bestimmt unser Tempo und wie weit wir heute fahren. Nach ca. 80% der Strecke sind wir bei einigen verfallenen
Gebäuden zwischen denen Kühe weiden. Da wir alle drei keine große Lust haben das ganzen Bergmassiv
auf großen stark befahrenen Hauptstraßen zu umfahren drehen wir hier wieder um. So können wir die MSKS noch einmal genießen.
Als es wieder abwärtsgeht macht sich auch meine Twin wieder bemerkbar. Bzw.eben nicht.
Da die letzten Kilometer bergab nicht so anspruchsvoll sind, jage ich die Twin im zweiten Gang bergab,
immer schön im oberen Drehzahlbereich halten, vor engen Kurven Kupplung ziehen, mit dem Gas
spielen, um den Motor über 6000 zu halten, was er mit laufenden Fehlzündungen nur wiederwillig
macht, einkuppeln und weiter. An einigen Stellen geht das Spiel leider nicht auf, und so rolle ich
zwischenzeitlich immer wieder ein Stück bergab.
Mit stotternden und absterbenden Motor erreich ich das Ende der Schotterpiste, wo wir drei uns
wieder sammeln, um ab da gemütlich ins Tal hinab zu unseren Bus zu fahren. Hier machen wir uns
erst einmal etwas nützlich, wechseln meinen Blinker und grillen auf den Kocher meinen
Seitenständer der sich etwas verzogen hat.
Als er schön durch ist, klemmen wir ihn bei einem geparkten Abschleppwagen ein, und biegen ihn
wieder etwas gerade. Nach der Werkelpause, verladen wir wieder alles und machen uns auf den Weg
nach Susa.
Als wir um ca. 21 Uhr in Susa ankommen, ist Fini ziemlich fertig und äußert
den Wunsch nach einer heißen Dusche. Doch bei Zimmerpreisen ab 60.- € pro Nase muss das wohl noch warten.
Fürs erste stärken wir uns in einer Pizzeria und überlegen wo wir übernachten können, irgendwo nicht weit,
außerhalb von Susa.
Als wir wieder im Bus sitzen und durch Susa fahren erwähne ich, dass die Straße den Berg hoch zu
einem Stausee führt. Jetzt treten ungeahnte Neigungen zutage. Franky hört nur noch Stausee und
schon wir schrauben uns im Bus den Monte Cenis, zum Lake du Mont Cenis, auf 2084m hoch.Dabei genießen wir, von der Passtrasse den nächtlichen Blick über Susa Richtung Turin.
Es ist Mitternacht vorbei als wir dort auf einen Parkplatz rollen und unsere Twins ausladen um unser
Nachtlager im Bus herzurichten. Über uns hängt im leichten Nebel, das beleuchtete Fort …. es sieht
aus als ob gerade ein Ufo landen würde. Müde von dem langen Tag, verkriechen wir uns jedoch schnell in die warmen
Schlafsäcke.
 

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