Heute verlassen wir das Weingut. Den ursprünglichen Plan, für ein paar Stunden ans Meer zu fahren, haben wir auch aufgegeben. Die ganze Fahrerei für ein, zwei Stunden Meer? Wir wollen lieber unser Glück ein zweites Mal auf dem Campingplatz direkt am Bohinj See probieren. Vielleicht sind ja mittlerweile viele Urlauber auf dem Heimweg und wir bekommen diesmal einen Platz?
Auf dem Weg liegt die Wallfahrtskirche „Heilige Maria“, die auf dem Berg Sveta Gora über Nova Gorica ist. Bei guter Sicht soll man von hier bis nach Venedig sehen können. Mit der Sicht klappt es schon mal nicht, es ist ziemlich diesig. Dennoch lassen sich in der einen Richtung die Alpen blicken, in der anderen wird es flach, da müsste die Adria sein.
Wir schauen uns die Kirche an, die im ersten Weltkrieg als Geschützstellung gedient hat und fast vollständig zerstört war. Ohne die Infotafel würde man dies nicht vermuten. Es ist schon bemerkenswert was die Nachkriegsgeneration alles wieder aufgebaut hat.
Danach gibt es eine Erfrischung und einen Blick auf die Karte.
Wir wollen unseren Weg natürlich wieder auf kleinen Straßen fortsetzen. Den Anfang macht die Bundesstraße 60, sie schlängel sich unterhalb der Kirche im Tal entlang. An deren Ende spaltete sie sich in die 608 und 609 auf. Wir wählen die 608, die Straße wird kleiner und nach ein paar hundert Meteren endet der Asphalt. Im Gegensatz zu der letzten ungeteerten Bundesstraße handelt es sich hier um einen kleinen schmalen Forstweg.
Die Straße schlängelte sich einen Berg hinauf, windet sich durch Steindurchbrüche und einen kleinen Tunnel, ehe sie sich talwärts neigt.
Nachdem uns der Teer wieder hat, geht es auf kleinen Strassen weiter. Je näher wir unserem Ziel kommen, desto bekannter werden die Wege. Hier sind wir schon in die andere Richtung nach Ljubljana gefahren. Ich kann mich an eine Kehre errinnern, von der ein kleiner steiler Schotterweg wegführt. Nach ein paar Metern im Wald konnte man einen Tisch sehen. Kurz darauf ist die Stelle erreicht und wir biegen ab. Fahren an dem Tischchen vorbei und stehen gleich danach auf einer Almwiese mit wirklich tollem Ausblick.
Nach einer gemütlichen Pause fahren wir weiter. Auf dem Weg zum See kommen uns schon viele Camper entgegen, Kein gutes Zeichen. Und wieder ist der Platz gerammelt voll. Man gibt uns den Tipp am nächsten Morgen um 8 Uhr dazusein, dann hätten wir vileicht die Chance einen Platz zu bekommen. Wir um 8 Uhr? Eher unwahrscheinlich.
So machen wir uns auf dem Weg zurück, zu dem Platz, an dem wir schon zwei Nächte verbracht haben. Allerdings lassen wir uns Zeit und legen noch eine Badepause ein. Als wir dann auf dem Campingplatz einfahren und vor der Rezeption zum Checkin parken, werden wir von zwei Mädels begrüsst, die die Nacht zuvor neben uns am Weingut Camping standen. Der Platz ist bereits rappelvoll. Wir überlegen was nun. Auf dem letzten Pass gibt es einen Campingplatz. Dürfte in der Nacht richtig frisch werden. Ich schaue mal in der Park 4 Night App nach. Entdecke nur 1,3 Kilometer entfernt etwas. Einen Bauern. Man kann dort im Heu schlafen, ein Zimmer haben oder mit einen kleinen Van dort übernachten. OK, können wir uns ist mal anschauen. Die zwei Mädels folgen uns, 10 Minuten später kommen wir an. Der Besitzer ist gerade mit dem Heu beschäftigt und meint, wir müssten noch eine gute halbe Stunde warten, dann hätte er Zeit. Meine Lektorin und eines der Mädel schnappen sich die letzten zwei Rechen und helfen mit.
Ein Pärchen aud der Nähe von Hamburg gesellt sich mit ihren alten Sprinter noch dazu. Es ist ein Fensterbus und sie haben ihn zum Wohnzimmer ausgebaut. Schlafen tun sie im ersten Stock ihrer Zweiraumwohnung in einem Dachzelt. Nachdem es bald kühl wird, genießen wir das Wohnzimmer und sitzen bis kurz vor Mitternacht zu sechst gemütlich zusammen.
euer Troll + Lektorin
Hallo, ihr Beiden!
das ist ja richtig zum Neidisch werden. vor allem die Tropfsteinhöhle, einfach toll. schön, dass wir fotografisch dabei sein können!
viele liebe Grüß und bis bald!
Mama und Papa